Die Sklavin des Humanisten 09

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Eine Sklavin zu sein ist ein ganz eigener Lebensstil. Es steckt viel mehr dahinter, als lediglich einem Herrn in den Fellen zu dienen!
Spieler von Gor

(18. August)

 

Liana kniete auf der Bühne im Keller. Ihre Augen waren verbunden, ihre Handgelenke rücklings mit den Fußgelenken verbunden. Sie fühlte die Wärme der Scheinwerfer auf sich. Sonst nichts. Sie hörte nichts. Kein Luftzug verriet ihr eine Bewegung. Rainer schien still zu stehen oder zu sitzen. Es gefiel ihm, sie so im Ungewissen zu lassen. Und es erregte sie, nicht zu wissen, wie lange sie so bleiben würde, und was dann mit ihr geschähe. Es konnte Schmerz sein, oder es konnte Lust sein. Oder beides. Oder auch gar nichts. Es war schon vorgekommen, dass Rainer sie nach einiger Zeit einfach wieder befreit und mit nach oben genommen hatte. Manchmal fragte sie sich, ob er bei solchen Gelegenheiten still onanierte, oder ob er doch jeweils seine Lust einfach abschalten konnte. Noch immer wurde sie nicht wirklich schlau aus ihm. Und diese Ungewissheit bedeutete einen zusätzlichen Reiz.

Alain war anders gewesen, erinnerte sie sich. Auch er hatte eine breite Bildung gehabt, aber er hatte weniger innere Knoten und Konflikte gehabt, als dies bei Rainer der Fall zu sein schien. Bei diesem hatte sie immer den Eindruck, er ließe jeden seiner Impulse zuerst von den vielen Denkern in seinem Kopf wägen und bewerten, bevor er ihn zuließ oder gar umsetzte. Dazu kam, dass Rainer, im Gegensatz zu Alain, noch berufstätig war. Zwar hätte ihm das Erbe ermöglicht, von den Zinsen und Erträgen zu leben, aber er war bisher noch nicht bereit, auf seine Arbeit zu verzichten. So musste Liana viel Zeit allein verbringen. Und Rainer, der selbst nie mehr als unbedingt nötig unter die Menschen gegangen war, hatte keinerlei Vorstellung davon, wie sehr Liana unter dieser Einsamkeit litt. So selbstverständlich erschien ihm, dass sie sich allein im Haus wohlfühlte, dass er in den ersten Tagen nie auf die Idee gekommen war, sie zu fragen, weshalb sie keine Kleidung hatte und ob sie früher das Haus denn gar nie verlassen habe.

Tatsächlich war Liana zwar als Fußsklavin erzogen, hielt sich also vorwiegend in der Nähe ihres Herrn auf, aber doch hatte sie unter Alain auch Einkäufe machen, Sport treiben und am Fluss spazieren gehen dürfen. Vor seinem Abschied hatte er all ihre Kleidung weggeworfen, weil er wollte, dass der Erbe sie nach seinen eigenen Vorstellungen neu ausstatten konnte. Rainer hatte allerdings nichts dergleichen getan. Nachdem er über den ersten Schock hinweggekommen war, hatte er sich sehr schnell an die nackte, gehorsame Frau in seinem neuen Haus gewöhnt und ihre Rolle nicht mehr hinterfragt. Seine endlich erfüllbare Lust hatte in jener ersten Zeit über seinen kritischen Geist gesiegt. Weil Liana nichts anderes sagte, schien er davon auszugehen, dass auch sie glücklich war. Erst Heiner und Ella hatten ihm die Augen ein wenig geöffnet.

 


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Es ist unleugbar, dass der Krieg der natürliche Zustand der Menschen war, bevor die Gesellschaft gebildet wurde, und zwar nicht einfach der Krieg, sondern der Krieg aller gegen alle.
Thomas Hobbes (1588–1679)

 

(26. Februar)

 

»Kommt herein«, bat Rainer. Heiner und Ella traten ein, und er half ihnen aus den Mänteln. Überrascht stellte er fest, dass Ella unter dem Mantel nicht nackt war, sondern ein eng anliegendes blaues Wollkleid trug. Trotzdem war sie für jeden auch nur oberflächlich Eingeweihten mit ihrem Halsreif und ihrem O–Ring sofort als Sklavin erkennbar. Als Rainer ihr ein wenig verlegen die Hand reichte, blickte sie schüchtern zu Boden. Heiners Händedruck war fest, und er schaute Rainer freundlich an, als er für die Einladung dankte.

Die beiden Gäste folgten Rainer ins Wohnzimmer, wo Liana bereits den Aperitif vorbereitet hatte. Als die drei eintraten, sprang sie auf und begrüßte Heiner ehrerbietig. Dieser kniff ihr freundlich leicht in die Brustwarze und nickte ihr zu. »Ich freue mich, dich zu sehen, Liana.«

»Danke, ich freue mich auch«, lächelte sie schüchtern zurück.

Die beiden Frauen begrüßten einander mit einer kurzen Umarmung und einem Wangenkuss. Dann nahmen die Herren und Ella Platz auf den Sesseln. Liana servierte. Als sie neben Heiner stand, strich dieser ihr über den grün und blau verfärbten Hintern und pfiff durch die Zähne. »Ihr scheint euch schon näher gekommen zu sein.«

Rainer fühlte, wie er puterrot wurde. Er wollte etwas sagen, brachte aber nur ein Krächzen heraus.

Heiner lachte freundlich: »Schon gut, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Sie wird es verdient haben und es geht mich nichts an.«

Liana lenkte ab: »Darf ich das Essen fertigstellen, während Sie den Aperitif nehmen?«

»Äh, ja«, sagte Rainer.

»Sie ist eine wirklich entzückende Frau«, hörte Liana Heiner noch sagen, als sie den Raum verließ und zur Küche ging. Sie hatte das Essen schon vorbereitet und musste es nur noch vom Herd und aus dem Ofen nehmen.

Als sie mit dem Serviertablett zurückkam, waren die Gäste und Rainer in lebhafte Unterhaltung verwickelt. Sie bediente alle und nahm dann ihren Platz am Boden zu Füßen ihres Herrn ein. Eine Weile hörte man nur noch das Klappern des Geschirrs und dezente Kaugeräusche, während die drei dem Essen zusprachen. Bald begann ein lockeres Tischgespräch zwischen den beiden Männern und Ella, man prostete sich zu, lachte und scherzte.

Nur Liana schwieg und blieb hungrig. Rainer schien einfach nicht daran zu denken, sie zu füttern. Sie kniete neben ihm am Boden, und ihr Magen knurrte. Ella schien es als Erste zu bemerken. Sie nickte ihr fast unmerklich zu und kleckerte unauffällig mit der Sauce. »Oh«, entfuhr es ihr dann und sie blickte erschrocken auf ihren Busen, wo ein Fleck ihr blaues Kleid verunstaltete.

Heiner blickte sie böse an, und sagte: »Du hast dein schönes neues Kleid bekleckert. Zieh es aus und wasch den Fleck aus!«

»Ja, Herr«, sagte Ella, erhob sich und zog das Kleid aus. Unter dem Kleid war sie nackt. Sie entschuldigte sich und ging ins Badezimmer. Als sie, immer noch nackt, wieder zurückkam, setzte sie sich nicht mehr auf den Stuhl, sondern kniete neben ihrem Herrn auf den Boden. Liana lächelte ihr dankbar zu. Und wirklich, als Heiner ihr ein Stück Brokkoli in den Mund schob, schien auch ihr Herr sich an seine Pflichten zu erinnern, und er begann, sie ebenfalls zu füttern.

»Vieles ist mir noch nicht klar«, setzte Rainer an, als der erste Hunger gestillt war, während er nachdenklich an seinem Wein nippte. »Also es ist ein Unterschied, ob eine Sklavin nackt ist oder nicht?«

»Genau«, bestätigte Heiner. »Natürlich kannst du es damit halten, wie du willst. Niemand mischt sich in deine Erziehung ein. Aber in unserem Kreis hier hat es sich so etabliert. Eine nackte Sklavin sitzt nicht am Tisch und spricht nur, wenn sie gefragt wird. Aber weil auf diese Weise ein normales Leben kaum möglich, und weil es auch langweilig wäre, haben wir eine zweite Ebene eingeführt. Die bekleidete Sklavin ist immer noch eine Sklavin, aber sie darf sich mehr erlauben.«

»Ja, aber Liana hat ja überhaupt keine Kleidung, außer diesem einen Negligé«, entgegnete Rainer. »Wollte Alain ihr nie mehr Selbstständigkeit geben?«

Liana blickte krampfhaft zu Boden, während Heiner und Ella offensichtlich bemüht waren, ein Kichern zu unterdrücken.

»Liana hatte sogar ziemlich viele Kleider, von leger bis hoch elegant. Aber Alain hat alles vernichtet, bevor er ging. Er wollte, dass du sie wieder ganz neu nach deinem Geschmack einkleiden kannst.«

Rainer war sprachlos. »Wieso hast du mir das nicht gesagt?«, fragte er Liana.

»Sie haben mich nie danach gefragt, Herr. Und da ich nackt bin, habe ich nur zu sprechen, wenn ich gefragt werde.«

Damit rieb sie ihm auch gleich überdeutlich unter die Nase, dass er sie auch nie mehr aufgefordert hatte, das Negligé zu tragen, nachdem er sich an ihren nackten Körper gewöhnt hatte. Ihr wacher Geist hatte ihn nicht mehr so interessiert, wie ihr Körper. Während er bei der Arbeit war, dachte er oft an sie. Aber nie an ihre Gedanken und Gefühle, sondern nur an ihre Brüste, ihren Po, ihre Haare, ihr Geschlecht. Eigentlich erst gestern hatte er sie wieder als Menschen mit eigenen Zielen und Ideen gesehen, und als Resultat davon hatte er sie gezüchtigt, weil er sich manipuliert gefühlt hatte. Als ihm dies alles nun klar wurde, wäre er am liebsten vor Scham im Boden versunken. Wieso hatte er so schnell, so widerspruchslos akzeptiert, dass diese Frau sein bloßes Sexobjekt geworden war? War es nur die jahrzehntelange unerfüllte Geilheit gewesen? Oder war sein Humanismus doch nur an der Oberfläche, und darunter befand sich ein Neandertaler? Hatte Rousseau sich eben doch geirrt und Hobbes hatte Recht? Homo homini lupus?

»Sie hat dich auflaufen lassen, und jetzt stellt sie dich bloß«, durchbrach Heiner die peinliche Stille. »Ich weiß, dass du das selbst gemerkt hast. Ich will damit nur sagen, dass es auch mir nicht entgangen ist.«

Liana hielt ihren Blick fest zu Boden gerichtet, aber sie errötete unübersehbar.

Heiner kannte sie sehr gut. Er schlug maliziös vor: »Wenn du möchtest, zeige ich dir nachher ein paar Sachen im Keller, mit denen du Liana ihre Aufsässigkeit austreiben kannst.« Er ließ diese Worte kurz einwirken, sah, wie Liana erschrocken zusammenzuckte, und fuhr dann fort: »Und morgen könnten Liana und Ella zusammen einkaufen gehen. Nächste Woche würde ich mich gern für die Einladung revanchieren, und dazu braucht deine Sklavin etwas anzuziehen.«

»Wie ist Alain gestorben«, fragte Rainer, wohl auch, um das Thema zu wechseln.

»Er hat mir verboten, darüber zu sprechen«, sagte Heiner ernst. Bevor das Schweigen, das sich nun ausbreitete, unangenehm werden konnte, fragte er: »Hat sich eigentlich dieser Fred hier mal gemeldet?«

Rainer und Liana blickten sich kurz an. »Ja«, sagte Rainer.

»Und?«

»Ich habe seinen Teilungsvorschlag zurückgewiesen.«

»Und wie hat er reagiert?«

»Er hat mir gedroht, ich würde das bereuen.«

»Er hat keinerlei Rechte. Er fantasiert da etwas zusammen«, sagte Heiner entschieden.

»Ja, aber ich frage mich, was er vorhat«, entgegnete Rainer unsicher.

»Keine Ahnung. Also ein eigentlicher Verbrecher ist er ja nicht.«

Rainr schaute erstaunt auf Liana, die sich ruckartig aufgerichtet hatte, und aussah, als hätte sie etwas sagen wollen, sich aber gerade noch rechtzeitig an ihre Rolle erinnert. »Was wolltest du sagen, Liana?«

»Nichts, Herr«, sagte sie, und senkte den Blick.

»Wie auch immer, schloss Heiner das Thema, wir werden abwarten müssen, was er tut.«

Danach wandte sich das Gespräch wieder allgemeineren Themen zu.

Liana brachte zum Nachtisch das Parfait, das sie vorbereitet hatte, und alle aßen mit gutem Appetit und lobten ihre Kochkünste. Doch Liana wusste, dass Heiner nicht vergessen würde, was er vorhin angekündigt hatte. Sein sadistischer Trieb war weit stärker ausgeprägt, als der von Rainer. Zumindest glaubte Liana dies damals noch.

Und wirklich. Nachdem Liana und Ella den Tisch abgeräumt und alle ihre Gläser geleert hatten, schlug Heiner vor, in den Keller zu gehen. Rainer stimmte sofort zu. Der Wein hatte seine Hemmungen verringert, und er brannte darauf, die Gerätschaften des Kellers genauer vorgestellt zu bekommen. Beim Gedanken daran fühlte er deutlich seine Lüsternheit wachsen.

Im Keller führte Heiner Liana zu einem an zwei vom Boden bis zur Decke reichenden Stangen befestigten Pranger. Sie wurde mit Hals und Handgelenken eingespannt, dann wurden die Beine mit einer Spreizstange auseinandergehalten.

»Die Schwierigkeit liegt darin«, dozierte Heiner, »dass Liana eine Masochistin ist. Schon der Gedanke an das, was jetzt kommen wird, macht sie geil. Du siehst, wie ihre Nippel aufgerichtet sind. Bestimmt sammeln sich auch schon Säfte in ihrer Möse. Die Strafe soll ihr aber nun nicht einfach nur ein Vergnügen sein. Wir werden ihr also ein wenig mehr bieten müssen, als ihr gefallen würde. Aber natürlich nicht so viel, dass wir sie ernsthaft verletzen.«

»Ja, klar«, entgegnete Rainer mit belegter Stimme, und betrachtete seine wehrlos eingespannte und ihren Blicken und Händen ausgesetzte Sklavin. Heiner griff Liana eben an die linke Brustwarze und drehte kräftig daran, sodass Liana kurz aufstöhnte.

»Die Brustwarzen sind nicht bei allen Frauen gleich empfindlich. Bei Liana kannst du damit das ganze Spektrum von Lust und Schmerz erzeugen. Ella, bring mir zwei Nippelklemmen Nr. 4.«

Als Ella das Gewünschte brachte, ließ er die Warze abrupt los und befestigte mit einer schnellen Bewegung auf jeder Seite eine der Klemmen, was Liana die Tränen in die Augen schießen ließ. Dann ging er um sie herum und nahm eine Gerte aus dem Schrank. Rainer, der immer noch Liana gegenüberstand, blickte ihr direkt in die Augen, während Heiner ein paar Probeschläge durch die Luft zischen ließ.

»Halt«, sagte er dann. Er ging zu ihr, nahm ihr die Klemmen ab, was erneut ein schmerzliches Stöhnen hervorrief, und löste den Pranger und die Spreizstange. »Diese Sache ist eine Sache zwischen Liana und mir. Ich werde sie bestrafen, wenn ich es für richtig halte. Ich will nicht, dass sie jetzt hier so vorgeführt wird.«

Heiners Gesichtsausdruck wechselte von überrascht über enttäuscht zu anerkennend. Ella starrte ihn kurz mit leicht geöffnetem Mund an, bevor sie den Blick wieder züchtig senkte. Lianas Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. War sie enttäuscht, dass die Session abgebrochen worden war? Oder beeindruckt von der Selbstsicherheit, die Rainer nun plötzlich an den Tag gelegt hatte?

 


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2 Gedanken zu „Die Sklavin des Humanisten 09“

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