Chitin 04

Vier

Gianna erwachte aus einem unruhigem Schlaf und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Es war noch stockfinstere Nacht. Eine eisige Faust umfasste ihr Herz, als sie sich wieder erinnerte, wo sie war. Sie fühlte Nardos Atem an ihrem Ohr und fühlte seine Erektion an ihrem Po. Wie konnte dieser Kerl an Sex denken? Entrüstet schob sie sich von ihm weg, aber vor ihr lag der laut schnarchende Rob. Bevor sie sich erheben konnte, umfasste Nardo sie von hinten und legte seine Hände auf ihre Brüste. Er hatte oft genug mit ihr geschlafen, um zu wissen, wie intensiv sie auf diese Berührungen reagierte. Vor allem, wenn man leicht, oder manchmal auch etwas stärker, in die Nippel kniff und daran drehte. Sie stöhnte leise und drehte sich auf den Rücken. „Hast du vergessen, wo wir sind und was geschehen ist?“, flüsterte sie.

„Ich will es vergessen, und ich weiß auch, wie das geht“, antwortete er ebenso leise, drehte an ihrer linken Brustwarze und begann sie zu küssen. „Nein“, versuchte sie sich abzuwenden, aber er packte sie hart am Kinn und zischte halblaut: „Du hast noch immer zu gehorchen!“

„Ja, Herr“, antwortete sie gepresst, weil er inzwischen wieder an ihrer Brustwarze war, und diesmal sehr kräftig hinein kniff. Diesmal versuchte sie nicht mehr, seinen Küssen auszuweichen, sondern erwiderte sie mit zunehmender Leidenschaft. Und als seine Hand auf ihrem Bauch nach unten wanderte, öffnete sie ihre Beine und ließ ihn fühlen, dass sie bereit für ihn war. Sie war selbst überrascht über die Intensität der Lust, die sie nach all diesem Leiden und Sterben empfinden konnte. Auch die totale Dunkelheit mochte dazu beitragen, dass es ihr gelang, die schrecklichen Riesenameisen aus ihrem Gedächtnis zu verdrängen. Nardo rammelte sie rücksichtslos und spritzte ab, als sie noch längst nicht soweit war. So halb befriedigt, aber irgendwie ruhiger döste sie wieder ein und begann zu träumen.

***

Am Ende der Tiefschlafperiode ersetzte die Automatik der Kältekammer das Frostschutzmittel gegen Giannas eigenes, sorgfältig vorgewärmtes und mit Nährstoffen angereichertes Blut. Allmählich wurden die Betäubungs- und Konservierungsstoffe aus ihren Zellen ausgewaschen, und Giannas Lungen füllten sich zum ersten Mal seit 80 Jahren mit der kühlen, klinisch reinen, etwas metallisch riechenden Luft der Schlafstation. Die Technik war ausgereift und erlaubte problemlos, einen Menschen hundert Jahre oder mehr bei bester Gesundheit im Tiefschlaf zu halten. Gianna fühlte sich also gut, topfit und ausgeschlafen, als ihr Denken wieder einsetzte. Sie öffnete die Augen und sah Roger und Rob, die mit ernsten Mienen auf sie herab blickten. „Ist etwas schief gegangen?“, fragte sie unsicher.

„Nein alles bestens. Steh auf!“, befahl Roger. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Gianna war die Psychologin des Teams. Sie war geschult darin, feine Stimmungsschwankungen bei ihren Mitmenschen zu erkennen, oft sogar, bevor diese selbst sie realisierten. Und hier lag eindeutig eine lauernde Spannung in der Luft. Zögernd setzte sie sich auf. Dabei fühlte sie etwas an ihrem Hals. Eine Kette, erkannte sie, als sie danach griff. „Was…“, begann sie, doch Rob unterbrach sie, indem er sie grob an dieser Kette packte, hochzog und anherrschte: „Trödle hier nicht herum, wir müssen die anderen auch noch wecken!“

Als sie sich hastig erhob merkte sie, dass T-Shirt und Slip von ihr abrutschten. Man hatte beides vorne zerschnitten. Sie stand nackt vor dem Kommandanten und dem Astrogator. Es herrschte fast normale Schwerkraft, das bedeutete, das Schiff musste sich in der Bremsphase befinden.

Es war nicht die Nacktheit, die Gianna irritierte, sie hatte ja mit jedem der Männer schon öfters gebumst. Es war das Machtgefälle, das die beiden aufgebaut hatten. Sie hatten ihr offensichtlich ein Halsband angelegt und die wenige Kleidung, die man in der Kältekammer trug, zerschnitten, als sie noch geschlafen hatte. Hier stimmte etwas absolut nicht! Erbost stieg sie aus der Kammer, verschränkte die Arme unter den Brüsten und rief wütend: „Habt ihr einen Knall? Was soll das hier?“ Wortlos zog Roger sie mit der Linken am Halsband etwas näher an sich heran und versetzte ihr mit der Rechten zwei schallende Ohrfeigen. „Halt’s Maul!“ Noch bevor sie sich sammeln konnte, riss ihr Rob die Arme nach hinten und fesselte die Handgelenke zusammen. Dann klinkte er eine Hundeleine in der Halskette ein und zerrte sie hinter sich her durch die Tür.

Eine Hundeleine und ein Kettenhalsband! Natürlich hatten sie Hundehalsbänder und Leinen an Bord. Sie hatten zehntausende von eingefrorenen Embryonen aller möglichen Haus- und Nutztiere bei sich, natürlich auch von Hunden. Und übrigens auch mehr als tausend menschliche Embryonen, gestiftet von Eltern, die auf der Erde keinen Nachwuchs bekommen durften, und nun hofften, Kinder zu zeugen, die eine echte Zukunft haben würden. Wenn die Kolonisten Fuß fassen konnten, würden sie die Embryonen über die nächsten Jahrzehnte nach und nach auftauen. Doch zunächst wusste niemand, was sie auf New Hope erwarten würde. Die Astronomen hatten Stein und Bein geschworen, dass dieses 400 Lichtjahre entfernte Doppelsternsystem mindestens einen Planeten mit Sauerstoff-Stickstoff Atmosphäre hatte. Mehr konnten sie nicht dazu sagen, denn auch mit den besten Teleskopen konnte man natürlich nicht sehen, wie es auf der Oberfläche dieses Planeten aussah. Den Gedanken, eine unbemannte Robotsonde hinzuschicken, hatte man bald aufgegeben. Von der Sonde würde man erst in mehr als 800 Jahren Nachricht bekommen, und bis dahin würde sich niemand mehr dafür interessieren. Es war nicht einmal klar, ob die Menschheit dann überhaupt noch existieren würde. Mit der Zivilisation war es in den letzten Jahrzehnten ziemlich bergab gegangen.

So kamen die Mitglieder der „philanthropischen Gesellschaft“, eines exklusiven Clubs von snobistischen Multimilliardären auf die Idee, die Menschheit zu retten, indem man Kolonien auf fremden Welten gründete. Sieben stellare Objekte, die bewohnbare Welten zu haben schienen, wurden identifiziert und Freiwillige für die Besatzung gesucht. Das war nicht schwer. Die meisten Menschen außerhalb der Milliardärghettos litten unter Hunger, Unterdrückung und ständigen Bandenkriegen, und hätten jede Chance ergriffen, aus ihrem Elend zu entkommen. Schwieriger war es, Kandidaten zu finden, die ausreichend Intelligenz, Stärke und Bildung besaßen, um für die Aufgaben, die mit der Gründung einer Kolonie verbunden waren, gerüstet zu sein. Doch schließlich war es soweit: Die erste Kolonie konnte mit der „Santa Maria“, benannt nach einem anderen Schiff, das vor Jahrhunderten in eine andere unbekannte Welt aufgebrochen war, ihre Reise ins Ungewisse antreten. Niemand wusste, ob ein Überleben auf der neuen Welt, die bald den Namen „New Hope“ bekam, überhaupt möglich war. Niemand würde die Kolonisten retten können, wenn sie in Gefahr gerieten. Falls die Welt sich als unwirkliche Hölle entpuppte, würde ihnen nichts anderes übrig bleiben, als weiter zu reisen. Aber wohin? Also rüstete man die Besatzung aus, so gut es ging, um sie für jede Eventualität zu wappnen. Sie waren die letzte Chance der Menschheit!

Daher war das Schiff groß. Daher hatte es viel Fracht dabei. Unter Anderem auch Hundeleinen und Halsbänder. Und zwar hatte man, da man nicht wusste, mit welchem Klima man rechnen musste, keine verrottungsanfälligen ledernen, sondern Kettenhalsbänder aus rostfreiem Stahl eingepackt. Solche, die enger wurden, wenn man daran zog.

Und so rang Gianna nun nach Luft, als Rob sie grob hinter sich her in den Aufenthaltsraum zerrte, der inzwischen wieder ausgefahren und aufgebaut worden war. Dort saß der männliche Teil der Besatzung feixend an Tischen, und vier nackte Frauen waren mit Hand- und Fußgelenken an einem Gestell befestigt, das an der Seitenwand aufgebaut war. Alle trugen Kettenhalsbänder mit Hundeleinen, die zwischen ihren Brüsten herab baumelten. Eine Gefährtin, Mireille, hatte ein verweintes Gesicht und ihr Körper zierte rote Striemen über den Brüsten und dem Bauch. Gianna wurde ebenfalls an dieses Gestell geführt und befestigt. „Sagt mir bitte: Was soll das?“, fragte Gianna mit einem Seitenblick auf Mireille, nachdem Rob wieder durch die Tür verschwunden war. Sie suchte Lyells Blick, doch dieser wandte den Kopf ab. Stattdessen erhob sich der neben ihm sitzende Peter, nahm eine Gerte vom Tisch und schlug ihr wortlos einen kräftigen Hieb auf den Bauch. Gianna schrie auf, was ihr einen weiteren Hieb eintrug. Fast enttäuscht, dass sie sich diesmal beherrschen konnte, legte Peter die Gerte weg und sagte laut: „Erste Lektion: Du redest nur, wenn du gefragt wirst. Die anderen haben es schon kapiert.“

Tatsächlich sagte keine der Frauen ein Wort.

Die Männer tranken Bier, aßen Snacks und unterhielten sich, die Frauen standen gefesselt an dem Gestell, Tränen in den Augen. Nach und nach wurden auch die anderen Frauen von Rob hereingeführt und festgebunden. Die meisten waren verwirrt und still. Die, die aufbegehrten oder Fragen stellten, wurden ebenso wie Gianna bestraft.

Schließlich kamen Roger und Rob mit Ricarda herein, der letzten der Frauen. Gianna kannte Ricarda schon seit frühester Kindheit. Sie waren beide im Ghetto von Florenz aufgewachsen, und hatten in den Ruinen des Doms gespielt. Ricarda war eine temperamentvolle Rothaarige. Sie hatte sich schon immer gegen die Jungs durchsetzen können und ließ sich nichts gefallen. Sie und Gianna waren wohl die einzigen Mädchen im Quartier, die nie vergewaltigt worden waren. Und für Gianna galt dies nur, weil Ricarda sie beschützt hatte. Mehr als einmal hatte sie einen Ragazzo verprügelt, der sich an ihre Freundin heran machen wollte. Das Ende ihrer Jungfräulichkeit hatten die beiden Busenfreundinnen genau geplant. Ricarda hatte Erkundigungen im Freundeskreis eingezogen und dann für sich und Gianna die idealen Kandidaten ausgewählt. Trotzdem war die Entjungferung nicht so ein grandioses Ereignis, wie sie es sich ausgemalt hatten. Immerhin, die Aussicht war schön gewesen. Ihr Lover Arturo hatte einen sicheren Weg auf die zerfallende Domkuppel gekannt, und oben auf dem Rundgang eine Decke ausgebreitet. Dort hatten sie sich niedergesetzt und ein von ihm organisiertes Wurstbrot gegessen – eine Kostbarkeit in der damaligen Zeit – während sie auf die Lagerfeuer hinunter blickten, welche eine unwirkliche Stimmung in den dunklen Straßen der sterbenden Stadt verbreiteten. Nur in der Ferne, auf den Hügeln, wo die Reichen wohnten, war elektrisches Licht. „Dort werden wir auch mal leben!“, hatte Arturo geflüstert und seine Hand unter ihren Pullover wandern lassen. Der Akt war dann eher schmerz- als lustvoll gewesen, und als Arturo abgespritzt hatte, war Gianna noch meilenweit vom Orgasmus entfernt. Sex mit Ricarda war definitiv befriedigender. Kurze Zeit später war Arturo beim Versuch, eine Bäckerei auszurauben, vom Inhaber erschossen worden.

Ricardas empörter Schrei weckte Gianna aus ihrer Traumwelt. Wie eine rothaarige Furie schlug sie um sich, spuckte und kreischte, trommelte mit den Fäusten auf Rob ein, bis Roger sie am Halsband zurück riss, nur um sich dann diesem zuzuwenden. Es dauerte eine ganze Weile, bis die beiden sie gebändigt hatten, und an den Armen festhielten. Mit der freien Hand zog Roger die Halskette zu, bis Ricarda keuchte und würgte, schließlich kaum noch Luft bekam und ihren Widerstand aufgeben musste. Endlich gelang es den beiden, sie neben den anderen zehn Frauen festzubinden.

Dann nahm Roger eine Peitsche aus dem Schrank. Die Expedition hatte Pferde- und Rinderembryonen und somit auch Gerten und Peitschen geladen. Roger war mit der Peitsche nicht geübt und schlug viel zu hart zu. Blutige Striemen bedeckten bald Ricardas Leib, und aus ihren Schmerzensschreien wurde ein leises Wimmern, als er endlich aufhörte. Die anderen Männer schauten ihm stumm, und teilweise auch entsetzt zu, während die Frauen weinten und krampfhaft wegzusehen versuchten. Aber niemand wagte, etwas zu sagen.

Schwer atmend warf Roger die Peitsche zu Boden, ging zum Tisch und schenkte sich ein Bier ein, das er gierig leerte.

Dann lehnte er sich an die Kante des Tischs, an dem die Männer saßen, und blickte zu den Frauen hinüber. Lange ließ er seinen Blick von einer zur anderen wandern, jede mit seinen Blicken von oben bis unten abtastend. Endlich begann er zu sprechen: „Ich nehme an, ihr wisst alle, weshalb wir nicht gleich nach dem Start in den Kälteschlaf gingen.“

Er wartete, kostete seine Macht aus, die hilflosen Frauen auf seine Erklärungen warten zu lassen, bis er endlich fortfuhr: „Einerseits natürlich, weil es am Anfang der Reise und im Bereich des Sonnensystems noch unerwartete Gefahren geben konnte, denen man ausweichen musste. Aber dafür hätten zwei oder drei Leute als Wache gereicht. Andererseits ging es aber auch darum, unser Leben als Kolonie einzuüben. Zu sehen, wie wir miteinander funktionieren, wenn wir auf uns selbst gestellt sind, ohne Möglichkeit, zurückzukehren oder auch nur einander auszuweichen.“

Er machte erneut eine Pause, nahm einen Schluck Bier, und ließ seinen Blick träge über die Frauen schweifen, bevor er fortfuhr: „Wir haben versucht, eine freie, offene Gesellschaft aus gleichberechtigten Menschen einzuführen. Es hat nicht funktioniert.“ Erneut machte er eine Pause.

Dann erklärte er seine Theorie, die er offenbar zusammen mit den anderen Männern entwickelt und ausgefeilt hatte, nachdem die Frauen in den Kälteschlaf gegangen waren. Nach dieser Theorie waren es herrschsüchtige Frauen, die das friedliche Zusammenleben sabotiert hatten. Frauen, die Sex und Sexverweigerung als Druck- und Manipulationsinstrument gegen die Männer eingesetzt hatten. Die somit sogar Zwietracht zwischen den Männern gesät hatten. Dasselbe sei schon immer mit ein Grund für das Elend der Welt und die meisten Kriege gewesen. Gianna fühlte Übelkeit aufsteigen.

Offensichtlich von seinem eigenen Pathos ergriffen stockte der Kommandant nach diesen Vorwürfen und nahm noch einmal einen Schluck aus dem Glas. Dann schloss er: „Unsere Kolonie wäre zum Scheitern verurteilt gewesen, bevor sie gegründet war. Machtspiele und Dominanzstreben hätten sie vernichtet. Wir sind zu wenige, um einander auszuweichen, und wir sind aufeinander angewiesen. Wir werden eine Pioniergesellschaft sein, die einzigen Menschen auf einem neuen, möglicherweise feindseligen Planeten. Und nie in der Geschichte der Menschheit war eine Pioniergesellschaft gleichberechtigt. Die sogenannte Emanzipation ist eine Fehlentwicklung degenerierter, dekadenter, kraftloser, dem Untergang geweihter Zivilisationen. Einer hat das schon vor mehr als hundert Jahren klar erkannt: John Norman!“

Mit einem Wink bedeutete er Rob, den Visi einzuschalten. Es erschien das Titelbild eines Buches: „Gor – die Gegenerde“.

Gianna sog scharf die Luft ein. Sie hatte fast alle Gor-Bücher gelesen. Und sie hatte beim Lesen mehr als einmal ein erregendes Kribbeln im Bauch und zwischen den Beinen verspürt. Doch dies war ihr Geheimnis. Selbst ihre beste Freundin Ricarda durfte das nicht wissen. Sie hätte sie für verrückt erklärt. Und Gianna selbst war Psychologin genug um zu wissen, dass Phantasien von Unterwerfung und Gewalt keineswegs bedeuteten, dass man wirklich vergewaltigt oder als Sklavin leben wollte.

Und doch: Sie und Ricarda hatten beide dank Intelligenz, Zielstrebigkeit, Schönheit und Glück den Sprung aus dem Ghetto geschafft. Beide hatten sich einen reichen Mentor geangelt, der ihnen ein Studium finanzierte, und als Gegenleistung lediglich Sex erwartete. Ricarda hatte Medizin studiert und später über die Kontakte ihres Mentors, an die er sie für sexuelle Dienste ausgeliehen hatte, schließlich die Stelle als Ärztin der Expedition bekommen. Für sie war der Sex lediglich ein Geschäft gewesen. Für Gianna dagegen eine Art Unterwerfung. Sie hatte sich damals als Eigentum ihres Mentors gefühlt, und hatte sich schwer damit getan, Ricardas Aufforderung zu folgen, sich ebenfalls für die Expedition zu bewerben. Die Gor-Pseudophilosophien standen ihr zweifellos näher, als Ricarda.

„Dies ist unsere Zukunft!“, fuhr Roger inzwischen mit pathetischem Timbre fort, „wir brauchen keine Zicken, wir brauchen Kajiras!“

„Was?“ entfuhr Mireille ein gedämpfter Schreckenslaut. Doch Roger hatte es gehört. Er ergriff die Gerte und klatschte sie über ihre Brüste. „Ihr werdet nicht nach eurer Meinung gefragt, sondern ich teile euch hiermit mit, dass ihr nun Kajiras seid. Kajiras schweigen, wenn sie nicht aufgefordert werden, zu sprechen. “

Seelenruhig legte er die Gerte wieder nieder und ging zurück an seinen Platz. Das Weitere bekam Gianna nur noch halb mit. In ihr kämpften Gefühle der Angst, der Entrüstung, der Lust und der Spannung miteinander. Ihre Arme schmerzten. Und die Striemen von den Gertenhieben, die sie erhalten hatte, brannten. Wie mochte es Ricarda gehen? Sie riskierte einen Seitenblick. Ihre Freundin hing halb bewusstlos in ihren Fesseln. Hatte sie überhaupt etwas von Rogers Rede mitbekommen?

Dieser erzählte inzwischen, wie er und die anderen Männer die neue Gesellschaft entwickelt hatten. Tagelang hätten sie diskutiert und Literatur über Gor und andere Sklavengesellschaften, sowie BDSM Beziehungsmuster gewälzt. Das Schiff hatte in seinen gigantischen Datenspeichern natürlich alle Musik, Filme und Literatur, die je auf der Erde geschrieben und digital erfasst worden war.

Dann erhob der Kommandant wieder seine Stimme: „Ich habe euch früher als geplant geweckt. Es sind noch zwölf Wochen bis New Hope. Genügend Zeit, um die Kajiras sorgfältig abzurichten und die neue Gesellschaftsform einzuüben, die wir in unserer neuen Heimat errichten werden.

 


weiter  geht es hier mit Chitin – Teil 5

vorheriger Teil von Chitin 

Das Titelfoto für diesen Beitrag wurde mir freundlicherweise
von dem Fotografen Thomas Mattern zur Verfügung gestellt.


Mehr von Thomas Mattern findet ihr in seiner Galerie bei unART-Fotokunst.


Vielen Dank auch an das wunderbare Model Tjara für die Erlaubnis ihr Bild zu nutzen.

Mehr von ihr findet ihr auf ihrer Facebookseite TjaraModelPage, wo sie eine Galerie mit weiteren Fotos hat und wo sie auch gebucht werden kann.


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2 Gedanken zu „Chitin 04“

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